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Hol die Kuh vom Eis – und das bitte im Sprint!

Was Mediation von agilen Arbeitsweisen übernehmen kann

Konflikte gehören für viele immer noch eher in der Schmuddelecke des Miteinanders. Ja, sie gehören dazu. Und klar, auch im beruflichen Alltag menschelt es. Aber es muss ja nicht gleich in einen Konflikt ausarten…


Konflikte werden sich wohl nie zu einem Highlight der menschlichen Interaktion entwickeln. Das wäre vermutlich auch etwas viel erwartet. Und dennoch hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Konflikte sind schon lange nicht mehr, etwas, was sich nicht gehört. Sie werden zwar noch immer gerne ignoriert. Und so manch eine:r von uns versucht ihre Konflikte unter dem Teppich der Harmonie zu ersticken. Lassen sie sich das aber nicht gefallen, dann werden sie angegangen. Und das bitte schnell! In Zeiten des #agilen Arbeitens in #Sprints ist die mehr oder weniger offen geäußerte Erwartung an mich als #Mediatorin immer öfter, Konflikte, die häufig schon über viele Monate, wenn nicht Jahre schwelen, schnell und umfassend zu klären.

Und genau hier – beim Erwartungsmanagement – stellt ein iteratives Vorgehen eine große Chance da! Ich erlebe immer wieder, dass eine Art #Sprintplanning vor der eigentlichen Konfliktklärung allen Beteiligten den Einstieg erleichtert. So eine Sitzung baut Hürden ab und schafft ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Wie funktioniert das?

In einer ersten Planningsitzung definieren die Konfliktbeteiligten, was die wesentlichen Ziele der Mediation sind und welche Themen dafür geklärt werden sollen. Im zweiten Schritt werden diese Themen mit Zeitfenstern versehen und so priorisiert, dass die wesentlichen Themen im festgelegten Zeitraum bearbeitbar sind. Alles andere wandert erstmal in den Backlog. Nach Abschluss der festgelegten Mediationssequenz schauen wir dann, ähnlich wie im Sprintreview, gemeinsam drauf. Was hat sich dadurch bewegt und verändert? Was braucht es noch?


In vielen Fällen ist es nicht mit einem Sprint getan. Konfliktklärung braucht auch mit diesem Vorgehen immer noch Zeit. Was ist dann der große Mehrwert an dieser Vorgehensweise? Das wichtige wird vom weniger wichtigen getrennt. Alle Beteiligten übernehmen Verantwortung für ihre Situation und die Konfliktlösung, indem sie immer wieder miteinander reflektieren, was wirklich wichtig ist. Wofür es tatsächlich noch mediative Unterstützung braucht und wofür auch nicht.


Und ganz nebenbei trainieren sie eine andere Art des Feedbacks, des Reflektierens, des Umgangs mit Unterschieden. Sprich: eine eine andere Art des Miteinanders.