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Ego-State-Therapie

Therapieziel

Das angestrebte Ziel ist die Integration der Ego-States. Gemeint ist damit ein Zustand, in dem Ihre inneren Nöte und Entwicklungsblockaden aufgelöst sind und Sie zufrieden und besser Ihren Alltag bewältigen können.

Was sind denn nun bitte Ego-States?

Schlicht gesagt: “Persönlichkeitsanteile.”

Wir fühlen und verhalten uns nicht immer gleich. Bei unseren Freunden können wir gut für uns einstehen und unsere eigene Meinung vertreten, aber wenn der Chef uns kritisiert, kommen die Tränen nach oben. Hier zeigen sich unterschiedliche Persönlichkeitsanteile, ohne das wir scheinbar beeinflussen können, welcher sich gerade zeigt.

In der modernen Persönlichkeitspsychologie gehen wir davon aus, dass eine Persönlichkeit kein festes Konstrukt ist, sondern aus vielen Anteilen besteht, die situationsbezogen miteinander kooperieren, dominieren oder sich im Hintergrund halten.

Wenn wir sagen „Ein Teil von mir“ oder „So kenne ich mich gar nicht“ sprechen wir bereits über einen Ego-State. Ein Ego-State ist ein physischer Teil des menschlichen Gehirns, nämlich ein Strang von Nervenfasern, welche für ganz spezifische Fähigkeiten im Laufe des Lebens trainiert wurden.

Ego-States entstehen im Laufe des Lebens und sind ein psychisches Werkzeug, um die Anpassungsfähigkeit des Menschen zu erhöhen und zu helfen. Sie wollen gewürdigt werden, sind lern-, und veränderungsfähig und durch mehr oder weniger durchlässige Grenzen voneinander abgegrenzt.

Ego-States erhöhen die Anpassungsfähigkeit des Menschen und ermöglichen ihm besser mit spezifischen Problemen oder Situationen umgehen zu können. Innere Nöte und Ambivalenzen entstehen, wenn ein oder mehrere Ego-States mit den anderen nicht in Harmonie sind, in einem Trauma verharren, selbstbezogen handeln und ihre Strategien nicht mehr angemessen und dysfunktional sind.

Merkmale von Ego-States

  • Ego-States haben eigene Wahrnehmungen, Motivationen und Rollen innerhalb der Gesamtpersönlichkeit 
  • ihren eigenen Charakter, Werte, Bedürfnisse,
  • ihre eigenen Interessen und Ziele
  • eine überdauernde und in sich geschlossene Geschichte, Kognitionen und Affekte
  • Ego-States wollen gewürdigt werden

Therapieverlauf

Die Ego-State-Therapie besteht aus verschiedenen Behandlungsphasen. Ein entscheidendes Ziel dabei ist es, die Bedürfnisse der situationsbeteiligten Anteile herauszufinden und ihre Funktion zu verstehen und zu würdigen (auch die dysfunktionalen Lösungsstrategien, da diese im Leben durchaus hilfreich waren). Ähnlich wie im Mediationsprozess werden auf dieser Basis neue Lösungsstrategien ausgehandelt und erprobt.

Die Phasen

  • Stabilisierung l Ressourcenorientierung
  • Kontaktaufnahme mit den an der Problematik beteiligten Ego-States
  • Kommunikation mit den verschiedenen Anteilen, um einen Zugang zur traumatischen Erfahrung zu schaffen.
  • neue Erfahrungen integrieren

In die Ego-State-Therapie können flexibel verschiedene Therapie- und Coachingmethoden einfliessen. Sie ist entwickelt worden, um Traumata zu behandeln, eignet sich aber auch zur Behandlung anderer Störungsbilder wie z.B. Burn-Out, Angst oder Panik.